Alpenblog von der Alp Gumpel - 8. Tag
"Nidle macht Füdle"
Gestern Abend litt Martin plötzlich an Schüttelfrost. Er war leinenweiss und schlotterte. ich dachte, er stirbt auf der Stelle.
Er trank eine heisse Milch mit Honig und legte sich mit allen Kleidern, die er hatte und unter sämtliche Decken.
Ich dachte, morgen, werden Hans und ich alles alleine stemmen müssen. Oh Weia!!
Da kannte ich Martin noch nicht, heute morgen stand er auf, etwas benommen, aber fest entschlossen, den Berg hochzusteigen und die Kühe mit mir zu holen. Ich war schwer beeindruckt. Ein bisschen Pharmazeutisches hat auch geholfen, wie er mir später verriet.
So war es dann, Martin übernahm, wie auch am Tag davor die Verarbeitung des Rahms, zu Butter.
Doch leider ging der Deckel der Buttermaschine nicht mehr auf. Nicht Hans, nicht Martin, nicht ich, nicht mit verschiedenen Tricks, brachten wir den Deckel auf!!
So leerten wir die 4 Liter Rahm in eine Schüssel. Vier Liter unpasteurisierter Rahm. Lecker!! Mein Exfreund wäre im siebten Himmel.
So begannen wir Pläne zu schmieden wozu wir die Nidle (Berndeutsch für Rahm) verwenden könnten. Zum Mittagessen gab es Reis Kasimir, mit Rahmcurrysauce, zum zvieri Fruchtsalat mit Nidle, am Nachmittag buk ich einen Nidelkuchen und für den nächsten Tag standen Kartoffeln mit Nidle auf dem Menueplan.
In den Kaffe leerten wir anstatt Milch, Rahm und auf den Kuchen, den wir geschenkt bekamen, strichen wir grosszügig Nidle.
Trotz all unseren Bemühungen, die Masse des Rahms nahm nicht ab. Als, würde sich die Schüssel von selbst immer wieder auffüllen. Wir ertranken förmlich im fetten Weiss.
Ich erzählte den Männern von meiner Freundin, die auf der Alp einmal fünf Kilos zugenommen hatte, eben wegen des Nidelkonsums.
Da sagte Hans: "Nidle git Füdle". Und ich dachte, das wäre ein toller Song. Vielleicht könnten wir den Tiel Dodo oder Gölä verkaufen.
So ging das weiter, bis am Tag danach zum Glück Freunde vom Senior, gestandene Alt-Bauern, zu Besuch kamen. Mit der geballten Männlichkeit, öffnete sich der verflixte Deckel der Buttermaschine endlich und Martin machte sich sofort an die Arbeit, die viele Nidle, in Butter-Mödeli zu verarbeiten.
Eben, Martin, unser B-Engel!!